Stromstossschaltung (Schrittschalter, Fernschalter, Impulsschalter) anschliessen und verdrahten
Stromstossschalter werden häufig anstelle von Ausschaltungen, Wechselschaltungen oder Kreuzschaltungen verwendet.
Oft werden sie an Orten verwendet, wo lange Leitungen benötigt werden, z.B. in Hausfluren oder Treppenhäusern. Vor allem lohnt sich diese Installation aber in grösseren räumen, wie Einkaufscenter, Lagerhallen, Garagen usw. Der Vorteil dieser Installation ist, dass im Gegensatz zu den üblichen Lichtschaltungen, weniger Kabel gezogen werden müssen.
Auf die Schaltstellen müssen nur zwei Drähte gezogen werden, sofern keine Steckdose oder sonstiges in der Schaltstelle integriert ist.
Funktion
Der Stromstossschalter beinhaltet den eigentlichen Lichtschalter und der befindet sich meistens in einer Unterverteilung oder ähnlichem, daher wird er auch Fernschalter genannt, die Lampe wird nicht direkt vom Schalter selbst geschaltet, sondern entfernt in einer Unterverteilung. Dieser “Lichtschalter” wird von beliebig vielen Tastern angesteuert. Bekommt der Stromstossschalter einen Stromimpuls vom Taster, schaltet er den Lampendraht ein, die Lampe leuchtet. Erst beim zweiten Stromimpuls eines beliebigen Tasters, schaltet der Stromstossschalter die Lampe wieder aus. Der Stromstossschalter ist sozusagen, ein in der Unterverteilung eingebauter Ausschalter, der durch einen Stromimpuls Elektromagnetisch betätigt wird, dieser Stromimpuls wird von einem Taster ausgelöst. Die Lampenleitung muss auf die Unterverteilung geführt werden.
Elektroschaltplan Stromstossschaltung
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Bei Betätigung eines Tasters, bekommt der Schrittschalter einen Impuls und Wechselt somit seine Schalterstellung auf zu, oder offen und bleibt. Somit wird das Ein- und Ausschalten eines Verbrauchers (Lampe) ermöglicht. Der Schaltkontakt des Schrittschalters ist vergleichbar mit einem Ausschalter.
- Lampe
- Taster
- Stromstosschalter (Schrittschalter, Fernschalter, Impulsschalter)
- Abgangsklemmen der Unterverteilung
Installationsplan
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Das ist nun der Installationsplan, so sieht dann auch die Installation des praktischen Beispiels aus, welche später an unserer Beispielwand montiert wird.
- Lampe
- Abzweigstelle
- Taster
- Unterverteilung
Allpoliger Lageplan Stromstossschaltung
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Mit diesem allpoligen Lageplan ist die ganze Verdrahtung ersichtlich, dieser wird anhand vom Installationsplan gezeichnet. Anders als beim Elektroschaltplan, der nur das Prinzip der Schaltung zeigt, ist beim allpoligen Lageplan die Verdrahtung 1:1 mit der echten Installation und passt sich allen Gegebenheiten der Elektroinstallation an (Rohrführung, Abzweigstelle, Schalter usw.). Die Klemmenbezeichnungen LA = Lampendraht und TA = Tasterdraht.
- Lampe
- Taster
- Abgangsklemmen Unterverteilung
- Abzweigstelle
- Stromstossschalter
- Rohrleitung
Anschluss und Verdrahtung der Stromstossschaltung
Um den Anschluss und die Verdrahtung genauer zu erklären, wird eine voll funktionierende Installation dieser Schaltung Schritt für Schritt aufgebaut.
Als erstes muss die Unterverteilung mit einem Schrittschalter (Stromstossschalter) bestückt werden.
So sieht die Unterverteilung vor der Bestückung des Schrittschalters aus. Ziel ist es, den Schrittschalter über den Letzten (ganz rechts) Leitungsschutzschalter laufen zu lassen.
Der Schrittschalter wird nun neben dem Letzten Leitungsschutzschalter plaziert. Sind noch evtl weitere Leitunsschutzschalter geplant, empfiehlt es sich den Schrittschalter weiter weg zu plazieren.
Da für den Lampendraht und den Tasterdraht zusätzliche Klemmen eingesetzt werden müssen, wir nun mehr Platz bei der Klemmengruppe gebraucht. Der Neutralleiterdraht muss dazu entfernt werden.
Nachdem die zwei neuen Klemmen eingesetzt wurden, kann auch der Neutralleiterdraht zwischen Neutralleitertrenner und Neurtalleiterklemme wieder eingesetzt werden.
Nun braucht der Schrittschalter ebenfalls einen Neutralleiter um zu funktionieren, dieser kommt auf die Klemme A2. Der Neutralleiter darf nur von der dafür bestimmten Sicherungsgruppe abgenommen werden!
Nun brauchen wir die Phase (Strom) auf der Klemme 1 des Schrittschalters. Diese Phase wird für das Schalten der Lampe gebraucht.
Nun ist der Tasterdraht an der Reihe, dieser wird von der Klemme A1 des Schrittschalters auf die Abgangsklemme TA der Unterverteilung geführt.
Zu guter Letzt wird der Lampendraht von der Klemme 2 des Schrittschalters auf die Abgangsklemme LA der Unterverteilung geführt.
So sieht nun die ganze Verdrahtung des Schrittschalters aus. Die Unterverteilung ist jetzt ausgebaut, nun kann die eigentliche Installation beginnen.
Bereits montiert sind Lampenstelle(1), Abzweigstelle(2), und die Schalterdosen (3, 4, 5).
Diese Installation hat eine Lampenstelle und drei Taster.
Wir beginnen mit der Zuleitung (Leitung von Unterverteilung auf Abzweigstelle). Diese Zuleitung hat fünf Adern, normal sind Schutzleiter, Neutralleiter und Phase. Zusätzlich kommen Tasterdraht und Lampendraht (TA, LA). Aus verschiedenen Gründen ist es meisten besser, ein Kabel als Zuleitung zu verwenden. Nachteil ist, ein normales fünfadriges Kabel beinhaltet nur die normalen Phasenfarben braun, schwarz, grau. Also müssen die Farben aufgeteilt werden. Wir nehmen grau als Phase, braun als Tasterdraht und schwarz als Lampendraht.
Wir ziehen die Drähte Schutzleiter, Neutralleiter und Lampendraht von der Lampenstelle auf die Abzweigstelle.
Auf alle Drei Taster kommen die Drähte Phase und Tasterdraht. Nun sind alle erforderlichen Drähte gezogen.
Weiter gehts mit dem Anschliessen der Taster. Beim Taster wird nur ein Stromimpuls bei Betätigung weitergegeben, darum nennt man sie auch Taster. Der Phasendraht bringt den Strom, der Tasterdraht muss nun an der Klemme A (Schliesser) angeschlossen werden.
Beginnen wir mit dem Verdrahten der Abzweigdose. Die Drähte Schutzleiter, Neutralleiter und Phase sind alle miteinander zu verbinden.
Die grünen Tasterdrähte werden mit dem braunen Draht und der Lampendraht mit dem schwarzen Draht des Zuleitungskabels verbunden.
Weiter geht es mit der Lampenstelle. Je nach Leuchtentyp wird ein Schutzleiter benötigt, das kann man z.B. von der Anleitung der Leuchte selbst entnehmen. Grundsätzlich sollte aber eine Schutzleiter Verbindung vorhanden sein, wenn das Leuchtengehäuse aus Metall besteht und leitend ist.
In diesem fall hier wird der Schutzleiter nicht benötigt da das Gehäuse aus Kunststoff ist. Also wird der Schutzleiter isoliert und zusammengerollt.
Die Installation ist abgeschlossen.
Fehlt nur noch das Anschliessen der Zuleitung.
Nun kann man die Sicherung einschalten und die Installation testen. Es sollte jetzt möglich sein die Lampe von jedem Taster aus ein und ausschalten zu lassen.
Achtung: Die grüne Drahtfarbe ist aufgrund der Verwechslungsgefahr nicht mehr erlaubt! Da der grün farbige Draht leicht mit einem Schutzleiter verwechselt werden kann, darf dieser nicht mehr in der Lichtinstallation verwendet werden.
Alle Angaben ohne Gewähr. Wer ohne spezielle Ausbildung an Starkstrom arbeitet, begibt sich in Lebensgefahr!
Hallo und grüß dich
Ich verfolge deinen Kanal schön länger und begrüße deine klare Sprache
Frage
Sind beim stromstossschalter von hager epn510 die A1-A2 galvanisch vom 1-2 getrennt ?
DJ kann ich mit dem SSS 2 Phasen trennen und aus L1 Tasten und Licht in L2 schalten?
Bitte um Antwort auf eMail
Danke Rudi
Hi!ein Stromstoßschalter A1-A2 24V mit zwei schließer auf 230V die Lampen leuchten auf Dauer, wenn ich Taste bekomme ich die 24v trotz die Lampen sind an ,ist der Stromstoßschalter defekt? Oder die Problem von die Steuerung? Grüße
Hallo,
hab einen Serientaster, von wo aus ich 2 Leuchten getrennt schalten möchte.
Wippe 1 Leuchte 1 an/aus, Wippe 2 Leuchte 2 an/aus.
Welchen Stromstoßschalter benötige ich?
@Matthias
ich vermisse einen Hinweis auf heute immer öfter eingesetzten elektronische Stromstoßschlter, welche einen Steuerstromkreis verwenden und deren Aktuatorspannungsbereich von 10 V AC/DC bis 240 V AC reichen. Deren Einsatz ist insbesondere dann unausweichlich, wenn eine Betätigung vom Bett gewährleistet sein muß (zb. Pflegebedürftige). Bei den am Bett herunterhängenden Kabeln ist Schutzkleinspannung Vorschrift.
Übrigens, ich kenne nun die schweizer Vorschriften nicht, in Österreich ist der Einsatz von grünen stromführenden Drähten wegen der Verwechselbarkeit mit ggn sinnvollerweise verboten. Bei der großen Anzahl zur Verfügung stehender Farben könnte man eine andere verwenden.
Sinnvolle Ergänzung, Danke.
Der Beitrag ist schon etwas älter, damals war die grüne Farbe noch erlaubt.
Heute darf der grüne Draht tatsächlich nicht mehr installiert werden.
Hallo Pierre
Das sind sogenannte Neutralleitertrenner von Hager. Damit kann man, wie der Name schon sagt, den Neutralleiter auftrennen. Dies dient zu einer erheblich einfacheren Messung der Installation.
Soweit ich weiß werden diese aber nur in der Schweiz verwendet.
Hi… für was sind die blauen Reihenklemme direkt neben den LS, bzw. von welchen Hersteller hast du die gekauft?
Viele Grüße
wieso muss der neutralleiter abgemacht werden, bevor die zwei neuen klemmen dazu kommen?
Musste nicht, hatte rein optische Gründe